Die Vereinigung „Ukrainische Hersteller von lichtdurchlässigen Konstruktionen“ versammelte Fachleute, um den Fenstermarkt der Ukraine im Lichte neuer Herausforderungen zu erörtern.
An dem Gedankenaustausch nahmen teil: der Hersteller von PVC-Profilen für Fenster und Türen PROFINE, der Hersteller von Fenster- und Türbeschlägen Winkhaus, der Entwickler von Aluminiumsystemen Reynaers Aluminium, „MKS Facade“, das einen vollständigen Verglasungszyklus für Fenster und Fassaden anbietet, sowie der Verkäufer und Installateur von lichtdurchlässigen Konstruktionen „Fenster-Star“.
Im Rahmen der Diskussion wurden Fragen zum Wiederaufbau, zu Markttrends, Sicherheit und den Herausforderungen der Fensterbranche erörtert.
Früher hatte die ukrainische Regierung erklärt, dass das Prinzip „Build Back Better“, also „besser wiederaufbauen als vorher“, die Grundlage für die Projekte des Wiederaufbaus nach dem Krieg sein sollte. Allerdings stellten die Diskussionsteilnehmer fest, dass dieses Prinzip bislang nur eine Deklaration geblieben sei. Der Commercial Director von „Profine Ukraine“ Alexander Sirachenko betonte, dass der Hauptfaktor bei den von der Regierung mit Haushalts- oder Fördermitteln durchgeführten Ausschreibungen meist der Preis bleibe. Solange der Staat keine klaren Regeln für das Prinzip „Build Back Better“ festlege, bleibe es nur eine Erklärung.
Und wie der Generaldirektor von Reynaers Aluminium in der Ukraine, Andrij Dudar, anmerkte, findet noch kein umfassender Wiederaufbau des Landes statt.
Die neue Fassung der Bauvorschriften DBN B.2.6-31:2021 „Wärmedämmung und Energieeffizienz von Gebäuden“, die seit September 2022 in Kraft ist, hat die Anforderungen an die Energieeffizienz der Fensterkonstruktionen verschärft und so zur Verbesserung der Fenstereigenschaften beigetragen.
Neben der Energieeffizienz gewinnen in der Ukraine auch die Trends der Digitalisierung und der Sicherheitsverbesserungen zunehmend an Bedeutung.
Darina Skrypnyk, Leiterin der Verkaufsabteilung bei „Fenster-Star“, erklärte, dass jeder zweite Besitzer eines städtischen Hauses den Zustand seines Hauses auf seinem Smartphone sehen möchte.
Die Situation im Bauwesen kommentierte der Generaldirektor der „MKS Facade Group“ Jurij Senjuk. Nach der umfassenden Invasion ist eine neue Generation von Bauträgern entstanden – junge Unternehmen, die bereit sind, Risiken einzugehen. Sie versuchen, neue Technologien, einschließlich der Digitalisierung, in Gebäuden zu verwenden, jedoch handelt es sich bislang nur um Einzelfälle.
Laut Ivan Bohdan, Direktor von Winkhaus Ukraine, ist die Nachfrage nach einbruchsicheren Beschlägen gestiegen, was auf den Anstieg des Exports von ukrainischen Fenstern und Türen zurückzuführen ist. Auf den westlichen Märkten ist die Anwesenheit von Schutzsystemen in Fenstern und Türen eine Norm oder eine Anforderung von Endverbrauchern und Bauträgern.
Auf dem ukrainischen Markt wird die Perimetersicherung fälschlicherweise nur den Sensoren überlassen. Leider können mehr als 50% der Fenster (nach anderen Schätzungen bis zu 70%), die in der Ukraine hergestellt und verkauft werden, mit einem Schraubenzieher in fünf Sekunden aufgebrochen werden. Und bis die Sicherheitskräfte eintreffen, können Einbrecher das Haus ausrauben und fliehen.
Neue Herausforderungen, die durch die militärischen Auseinandersetzungen verursacht wurden, haben auch die ukrainischen Unternehmen dazu angeregt, Sicherheitsfenster – explosionssichere Fenster – zu entwickeln und zu testen. Die Nachfrage ist jedoch begrenzt, da der Markt noch nicht ausreichend informiert ist. Ihre Einführung erfordert einen ganzheitlichen Ansatz und möglicherweise die Einbeziehung des Staates.
Bezüglich des Fenstermarktes in der Ukraine insgesamt stellten die Teilnehmer der Diskussion fest, dass trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage und des Rückgangs der Investitionen das größte Problem der Mangel an Fachkräften sei. Der Fachkräftemangel wird auch nach dem Krieg die zentrale Herausforderung für die Wiederherstellung des Marktes sein.