Das Ministerium für Entwicklung von Gemeinden und Territorien der Ukraine führte einen Runden Tisch mit Herstellern von Bauprodukten durch, der der Umsetzung des ukrainischen Gesetzes „Über die Bereitstellung von Bauprodukten auf dem Markt“ und dem Übergang zum europäischen Regulierungsmodell gewidmet war. Die Teilnehmenden erörterten, wie sich die Branche auf die vollständige Einführung der Anforderungen der Verordnung (EU) Nr. 305/2011 vorbereiten soll, die ab dem 1. Januar 2026 verbindlich wird.
Stellvertretende Ministerin Nataliia Kozlovska betonte, dass die Ukraine zu einheitlichen Regeln übergeht, die in der EU gelten, und rief die Hersteller zu einer aktiveren Anpassung auf.
Das Gesetz verpflichtet die Hersteller, die Produktqualität zu kontrollieren und deren Leistungsmerkmale zu deklarieren. Eine solche Erklärung bestätigt die Konformität mit den EU-Anforderungen und öffnet den Weg zu internationalen Märkten. Das Deklarationsverfahren funktioniert in der Ukraine bereits digital. Derzeit gibt es im Land 22 Prüflabore und 8 Zertifizierungsstellen, wobei einige Labore ihre Ausstattung für komplexere Prüfungen modernisieren müssen.
In Bezug auf die Fensterbranche verfügen in der Ukraine nur zwei Labore über die Ausrüstung, um lichtdurchlässige Konstruktionen hinsichtlich wesentlicher Leistungsmerkmale nach EN 1026, EN 1027, EN 12211 sowie EN 10077-1/2 zu prüfen.
Der Direktor der Vereinigung „Українські виробники світлопрозорих конструкцій“ (УВСК) nahm an dem Runden Tisch teil und wies darauf hin, dass die Anerkennung europäischer Prüfprotokolle die Deklaration für ukrainische Hersteller erheblich vereinfachen könnte. Dieses Thema steht im Zusammenhang mit dem Gesetzentwurf Nr. 12426, der für die zweite Lesung vorbereitet wird.
Ein weiteres Thema war die Angleichung der Energieeffizienzkennwerte. In Europa wird der Wärmedurchgangskoeffizient Uw verwendet, den ukrainische Hersteller ab 2026 deklarieren müssen. In den ukrainischen Normen dominiert bisher der Wärmewiderstand R, obwohl diese Größen zueinander invers sind. Der Vertreter der УВСК betonte, dass die Annäherung der Terminologie und der Ansätze wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit ukrainischer Produkte sei.
Die Teilnehmenden sprachen zudem über die Einführung der neuen Verordnung (EU) 2024/3110, die den sparsamen Ressourceneinsatz, die Wiederverwendung und das Recycling von Materialien sowie die Nutzung digitaler Werkzeuge und BIM-Technologien betont. In der Ukraine werden diese Vorschriften schrittweise eingeführt.