Am Ende des zweiten Kriegsjahres arbeiten 85 % der noch aktiven Unternehmen vollständig und 14 % teilweise. Zum Vergleich: Am Ende des ersten Kriegsjahres lagen diese Zahlen bei 57 % bzw. 37 %.
Die ukrainische Geschäftswelt hat eine hohe Anpassungsfähigkeit an die Herausforderungen des Krieges gezeigt. Der positive Wachstumstrend, der sich gegen Ende des ersten Kriegsjahres abzeichnete, setzt sich weiter fort, obwohl die Lage aufgrund strategischer Ungewissheit fragil bleibt. Die Fortsetzung des Krieges hemmt die Geschäftsentwicklung und stellt neue Herausforderungen. Unternehmen, die ihre Tätigkeit im Jahr 2022 nicht wieder aufnehmen konnten, haben geschlossen.
In einer Umgebung der inneren Instabilität orientieren sich die Unternehmen auf besser vorhersehbare Auslandsmärkte. Die Nachfrage nach Beratung zur Aufnahme von Exportaktivitäten, zum Einstieg in ausländische Handelsplattformen, zur internationalen Zertifizierung und zur Gründung von Unternehmen im Ausland wächst.
Zu den nicht finanziellen Bedürfnissen der Befragten gehören die Förderung der Exporttätigkeit und Unterstützungsprogramme für Exporteure. Unter den Anfragen zur Erweiterung der Absatzmärkte:
- Unterstützung bei der Zertifizierungsverfahren in der EU.
- Hilfe bei der Suche nach Auftraggebern, Handlungsanweisungen.
- Werbung für ukrainische Unternehmen auf ausländischen Märkten.
- Erweiterung/Schutz der Logistikrouten für den Export/Entblockung der Grenzen; Logistik in Europa.
- Zusammenarbeit mit ausländischen Unternehmen, Networking/Förderung der Teilnahme an Ausstellungen und Kommunikationsveranstaltungen.
- Analyse des europäischen Marktes.
- Schulungen zum Vertrieb auf internationalen Handelsplattformen wie Amazon und eBay.
- Beratung zur Eröffnung von Filialen in der EU.
Die Umfrage „Herausforderungen und Bedürfnisse von KMU nach zwei Jahren großangelegtem Krieg“(pdf, en)↗️ wurde von März bis April 2024 durchgeführt.