In Deutschland wird für 2025 ein vorsichtiges Wachstum des Fenster- und Türenmarktes erwartet. Dies geht aus einer aktualisierten Prognose hervor, die der Marktforscher Jörg Flasdiek (Heinze Marktforschung GmbH) auf einer Branchenkonferenz in Frankfurt vorgestellt hat. Die Prognose wurde im Auftrag der deutschen Verbände VFF, BF, pro-K und FVSB erstellt.
Im Jahr 2024 verzeichnete der Fenstermarkt in Deutschland einen Rückgang von 8,7 % auf 12,90 Mio. Fenstereinheiten (FE = 1,3 x 1,3 m). Für 2025 wird eine leichte Erholung des Fenstermarktes um +0,3 % auf 12,94 Mio. FE prognostiziert – im Gegensatz zur vorherigen Prognose, die für 2025 noch einen Rückgang des Gesamtvolumens erwartet hatte.
Analysten sprechen von einer Belebung im Modernisierungssegment: Der erwartete Anstieg der Fensterverkäufe im Rahmen von Sanierungen liegt bei +3,5 % (zuvor wurde +1,2 % prognostiziert).
Der Wohnungsneubau bleibt hingegen weiterhin schwach. Für 2025 wird ein weiterer Rückgang um -5,5 % erwartet. In den letzten drei Jahren ist dieses Segment um 52,9 % eingebrochen. Marktteilnehmer hoffen, dass die von der neuen Regierung angekündigten Maßnahmen – ein „Bauturbo-Modus“, die Wiederbelebung der temporären EH55-Förderung, steuerliche Anreize für Gebäudemodernisierungen – ab 2026 vollständig greifen werden.
Insgesamt stabilisiert sich der Fenstermarkt. Für das Wohnsegment werden 2025 +3,3 % im Sanierungsbereich und -5,5 % im Neubau erwartet. Der gewerbliche Bau zeigt eine ähnliche Entwicklung: -7,8 % im Neubau und +3,9 % in der Modernisierung.
Laut Frank Lange, Geschäftsführer des VFF, „ist das Wachstum des Fenstermarktes im Jahr 2025 ein erstes ermutigendes Signal. Neue politische Rahmenbedingungen könnten positive Entwicklungen anstoßen. Jetzt ist es wichtig, verlässliche Planungsbedingungen zu schaffen und das Modernisierungstempo zu erhöhen.“
Der Markt für Außentüren, der 2024 um 8,1 % auf 1,136 Mio. Türen geschrumpft ist, soll 2025 wieder um +1,0 % auf 1,148 Mio. Stück wachsen.
Die Modernisierung zeigt +3,0 %, Neubauten liegen bei -6,2 %. Insgesamt wird für 2025 mit der Installation von 911.000 Türen im Rahmen der Gebäudesanierung gerechnet (+3,1 %).
Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach höherer Sicherheit: 62,4 % der Eingangstüren verfügen über eine verstärkte Sicherheitsausstattung. Beim Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie geht man davon aus, dass hochwertige Sicherheit – mit politischer Unterstützung – zu einem weiteren Wachstumstreiber werden könnte.
Trotz Anzeichen der Stabilisierung hat sich die Glasindustrie noch nicht vom Einbruch 2024 erholt. Die Liefermengen von Floatglas, Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG), Verbundsicherheitsglas (VSG) und Isolierglas sind um mehr als 9 % zurückgegangen. Aufgrund des anhaltenden Produktionsrückgangs herrscht derzeit Glasmangel. Fensterhersteller spüren dies bereits in Form längerer Lieferzeiten für Isolierglas.
Der deutsche Fenstermarkt besitzt 2025 weiteres Wachstumspotenzial dank eines aktiven Modernisierungssegments, politischer Unterstützung sowie der Nachfrage nach energieeffizienten und sicheren Fenstern und Türen. Die vollständige Erholung hängt jedoch von der Geschwindigkeit der Umsetzung neuer staatlicher Programme ab.

Illustrationsfoto: Anatol Rurac auf Unsplash
Für 2025 wird eine leichte Erholung des deutschen Fenstermarktes um +0,3 % auf 12,94 Mio. Fenstereinheiten prognostiziert, nachdem er 2024 um 8,7 % auf 12,90 Mio. Einheiten gesunken war. Der Markt für Außentüren, der 2024 um 8,1 % auf 1,136 Mio. Stück zurückging, soll 2025 wieder um +1 % auf 1,148 Mio. Einheiten wachsen.
Der deutsche Fenstermarkt zeigt erste Anzeichen der Erholung im Jahr 2025
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